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Aktivurlaub in Lenggries – Teil 2

Drei Mädels – Drei Generationen – Ein Urlaub

Mit Hanna an der Hand steht meine Mama, alias Mimi, vor dem Pferdestall auf unserem Bauernhof. Sie heben dem Pferd Löwenzahn hin. Danach laufen sie gemeinsam zum Hasenstall. Beide strahlen und genießen offensichtlich die Zeit miteinander. Ein ungewohntes aber wunderschönes Bild ist das für mich. Ungewohnt deshalb, weil es unser erster gemeinsamer Mädels Urlaub ist.

Ehrlich gesagt kann ich mich an den letzten Urlaub, den ich mit meinen Eltern verbracht habe, nicht so recht erinnern. Es ist schon lange her. Und jetzt bin ich selbst Mama und bin zusammen mit meiner Mama und meiner Tochter hier in Oberbayern im Urlaub. Irgendwie schon verrückt, dass man jetzt nicht mehr nur Kind sondern auch selbst Mutter ist.
Bayern –  Obwohl ich schon lange nicht mehr hier in der Region im Urlaub war, kommt mir alles total vertraut vor. Die Seen, die vielen Gasthöfe, die weiten Wiesen und die Berge. Meine Eltern waren mit meiner Schwester und mir als wir noch Kinder waren fast ausschließlich in Bayern im Urlaub. Gewohnt haben wir immer in Ferienwohnungen, oft auch auf dem Bauernhof.
Ob wir auch viel gewandert sind, frage ich meine Mutter. Viel spazieren, viel an den Seen zum Baden und Schifffahren und zum Beispiel im Freilichtmuseum Glentleiten waren wir wohl.
Die Art wie meine Eltern Urlaub mit uns gemacht haben, scheint auf jeden Fall auf mich abgefärbt zu haben. Zumindest teilweise. Campen finden meine Eltern schrecklich. Aber die Natur, die Berge und die Ruhe haben sie genauso gern wie wir jetzt als Familie.

Drei Mädels – Drei Generationen – Ein Urlaub: Das funktioniert super.

Drei Mädels – Drei Generation – Ein Urlaub: Das funktioniert hervorragend. Meine Mutter und ich haben die gleiche Vorstellung von Urlaub und Erholung.  Wir sind gern aktiv, genießen aber auch die Pausen dazwischen. Wir können einfach so auf dem Balkon sitzen und den Ausblick genießen ohne uns dabei zu langweilen. Wir sitzen gern im Café beobachten die Leute um uns herum und lassen es uns gut gehen. Wir haben keinerlei Reibungspunkte. Hanna liebt es ihre Mimi ganz für sich allein zu haben und sie mal nicht mit ihren Cousinen und Cousins teilen zu müssen. Das merkt man ihr an. Sie genießt die volle Aufmerksamkeit, macht Quatsch und lacht aus vollem Herzen. Für mich ist das wunderbar anzusehen. Und es entlastet mich natürlich. Schon nach ein paar Stunden fühle ich mich wahnsinnig entspannt.

Unterkunft

Das wunderschöne Gästehaus Zum Sagschneider.

Dass ich entspannt bin, hat aber natürlich auch was mit unserer schönen Unterkunft zu tun. Direkt an einem  Fluss liegt das Gästehaus Zum Sagschneider. Eine Rutsche führt in den Bach, am Wasser stehen Liegen für die Gäste. Es ist ein herrliches Bauernhaus. Rote Geranien schmücken die Balkone, rechts stehen Holzbänke und Tische auf der Terrasse. Für Kinder gibt es Schaukeln, eine Rutsche und Wippe. Und dann sind da natürlich die Pferde und Hasen, die Hannas Herz im Sturm erobern. Unsere Ferienwohnung Rauchenberg liegt im zweiten Stock. Uns Mädels gefällt sie auf Anhieb. Sie ist riesig. Zwei Schlafzimmer, eine wirklich großer Wohn- Essbereich mit Küche, ein Bad und eine separate Toilette: Hier haben wir zu dritt reichlich Platz. Durch zwei Türen gelangt man auf den Balkon. Hanna flitzt von der einen Tür zur anderen. Sie spielt Versteck mit uns.

Im Haus befindet sich sogar ein kleiner Wellnessbereich mit Whirlwanne und Sauna. Und das Frühstück hat fast Hotelcharakter. Verschiedene Wurst- und Käsesorten, frisches Obst und Gemüse, Eier, Müsli, Marmelade und Honig, verschiedene Joghurt- und Quarksorten – was will man mehr?

Lenggries & Region

Wir machen uns auf den Weg in das fünf Kilometer entfernte Lenggries. Das Örtchen mit seinen knapp 10.000 Einwohnern liegt direkt an der Isar, am Fuße des Bergs Brauneck. Zentral im Ortskern befindet sich die Kirche, das Rathaus und auch die Touristeninformation mit Heimatmuseum. Cafés und Wirtschaften gibt es hier viele. Ein Trachtenladen, Schuhgeschäft, alles ist vorhanden. Eine richtig bayerische Kleinstadt wie man sie sich vorstellt. Und ein Blick auf die Homepage von Lenggries oder auf die Prospekte in der Touristeninformation verrät, dass Lenggries ein optimaler Standort für Ausflüge aller Art ist. Vor allem die Anzahl an Badeseen in der Region ist beeindruckend. Im Umkreis von 40 Kilometern gibt es den Walchensee, Kochelsee, Tegernsee, Starnbergersee, Sylvensteinsee, StaffelseeAchensee und den Schliersee. Auf einigen der Seen kann man auch tolle Schifffahrten machen. Die Städtchen Bad Tölz, Wolfratshausen, Murnau oder Kochel am See sind ebenfalls  einen Besuch wert und auch sonst gibt es als Familie viel zu entdecken. Da wäre zum Beispiel der Märchenwald in Wolfratshausen, das Bauernhof-Freilichtmuseum Glentleiten oder das Kloster Benediktbeuren mit Basilika, Wald-und Wildbachlehrpfad.

In der Region gibt es viel zu entdecken. Bad Tölz ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Aber wirklich spannend sind für aktive Familien, wie wir es eine sind, natürlich die Wander- und Outdoormöglichkeiten vor Ort. Und davon hat es in Lenggries mehr als genug. Darüber erzähle ich euch aber ausführlich in Teil 2 meines Artikels zum Aktivurlaub hier in Lenggries.

Info

Gemeinde Lenggries
Tourist Information Lenggries
Rathausplatz 2
83661 Lenggries
Tel.: 08042/5008800
info@lenggries.de
www.lenggries.de

Zum Sagschneider
Familie Mittermair – Schambeck
Leger 6
83661 Lenggries
Tel.: 08042/8277
www.zum-sagschneider.jimdo.com

 

Offenlegung: Unsere Reise nach Lenggries wurde vom TVB Lenggries  unterstützt. Ein herzliches Dankeschön dafür! Meine Meinung bleibt davon jedoch wie immer unangetastet.

Nachhaltiges Spielzeug für Weihnachten

Weihnachten steht vor der Tür und wohl alle Eltern machen sich Gedanken darüber was sie ihren Kindern schenken. Aber nicht nur die Eltern sondern auch die Omas und Opas, die Tanten und Onkels und vielleicht auch noch die Freunde möchten die Kinder beschenken und regelmäßig artet das in einem wahren Geschenkerausch aus. Und  dann türmen sich unter dem Weihnachtsbaum Päckchen bis zur Baumspitze und die Kinder wissen gar nicht wo ihnen der Kopf steht. Dieses Jahr habe ich mir fest vorgenommen, den Kindern nur wenige aber dafür ganz ausgewählte Dinge zu schenken. Und wie sich rausstellt, ist das gar nicht mal so einfach.  Vor allem für meine 3,5 jährige Tochter tue ich mich in diesem Jahr irgendwie schwer.

Am liebsten würde ich ihr einen Waldorf Spielständer schenken. Doch wir haben in der Wohnung einfach nicht genug Platz dafür. Dieser Bogen kann so vielseitig bespielt werden. Egal ob als Kinderküche, Kaufladen, Kasperletheater, Höhle, Burg. Ich denke die Kinder hätten viele Jahre lang Freude damit. Alternativ gibt es auch kleinere Spielständer, die als Kaufladen und zugleich als Puppentheater bespielt werden können.

Zusammen mit so einem kleineren  Spielständer und einer selbstgebastelten Kinderküche könnten wir Hanna einen schönen Bereich gestalten, in dem sie tolle Rollenspiele spielen kann. Anstatt eine gesamte Spielküche zu kaufen, werden wir vielleicht aus einem unserer ausrangierten Ikea Regale und mit der mobilen Kochstelle von Haba selbst etwas basteln. Dazu dann noch ein wenig Holzobst und Gemüse und fertig ist die Küche.

An sich mag ich auch Geschenke sehr gern, die man immer erweitern kann und sich so von Familie und Freunde einfach immer neue Teile dazu wünscht.
So haben wir es im letzten Jahr mit der Holzeisenbahn von Brio gemacht. Und auch dieses Jahr wird unterm Tannenbaum eine kleine Erweiterung für die Bahn liegen.

Brio Bahn.

Für Moritz gibt es  „Meine Erste Kugelbahn“ von Haba. Vom Prinzip her ist es gleich wie bei der Brio Bahn. Auch bei der Kullerbü Bahn gibt es zahlreiche Erweiterungen und Ergänzungen.  Zum Geburtstag können wir uns dann das musikalische Duo oder das Parkhaus dazu wünschen.

Toll sind auch immer Bauklötze. Am liebsten fair und nachhaltig produziert wie  zum Beispiel die Regenbogenbauklötze von Wooden Story. Sie sind ein sehr nachhaltiges und langlebiges Geschenk. Aus ihnen kann man fantasievoll Burgen und Schlösser, Zäune und Ställe für die Bauernhoftiere und natürlich Türme aller Art bauen. Immer toll sind auch Stapel- und Steckspiele wie die Klassiker von Grimms. Damit sind wir aber schon gut ausgestattet.

Und was ich wirklich jedem empfehlen kann, ist ein schöner Bauernhof mit Holztieren. Wir haben Hanna bereits mit zwei Jahren den alten Bauernhof von meinem Mann geschenkt und mit neuen Tieren ausgestattet. Sie spielt immer noch gern damit und auch Moritz hat schon seinen Spaß daran.

Was bei mir unter dem Weihnachtsbaum natürlich nie fehlen darf, sind Bücher. Hier fällt es mir am schwersten nicht in einen Kaufrausch zu verfallen. Aber ich werde mich zügeln. Sobald ich unsere finale Auswahl an Geschenken getroffen habe, werde ich euch davon berichten.

In diesem Sinne, eine fröhliche Vorweihnachtszeit euch noch.

Unser liebstes Spielzeug für lange Herbsttage

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Es regnet und windet. Es ist kalt und ungemütlich draußen. Wenn die Tage wieder kürzer werden, beginnen zugleich die gemütlichen Tage zu Hause. Basteln, Tee trinken, Bücher lesen – das machen wir an solchen Tagen gern. So Tage können aber auch ganz schön lang werden, wenn man mit den Kindern nicht raus kann. Uns fällt da schnell die Decke auf den Kopf und der Lagerkoller ist vorprogrammiert. In diesen Tagen miste ich immer die Spielzeugtruhe der Kinder aus, überlege mir mit was sie gern spielen und was unnötig ist. Über das Jahr hinweg sammeln sich bei uns immer wieder kleinere Spielsachen an, die die Kinder im Prinzip nie benutzen und die nur im Weg rumliegen. Das sind oft Sachen von Gewinnen einer Tombola oder ähnliches. Diese Sachen packe ich dann in eine Box und schnell aus dem Sichtfeld der Kinder. Stattdessen räume ich die Spielsachen vor mit denen sich die Kinder auch mal eine längere Zeit beschäftigen. Bei Moritz sind das aktuell Stapeltürme, Holzpuzzel und Nachziehtiere. Bei Hanna stehen Duplo und erste Playmobil Figuren momentan hoch im Rennen. Doch eines der Lieblingsspielzeuge ist nach wie vor die Brio Eisenbahn.

Im letzten Jahr haben wir uns das erste Brio Starter Kit gekauft und die Bahn nun nach und nach erweitert. Zum Geburtstag und Weihnachten wünschen wir uns von Freunden und Familie immer wieder neue Teile und so haben wir mittlerweile eine riesige Box voll Schienen, Züge und Tunnel. Und gerade an solchen langen Herbsttagen liegen wir als Familie auf dem Boden und bauen riesige Eisenbahnlandschaften auf. 
Hanna ist meist für die Ausgestaltung der Eisenbahnlandschaft verantwortlich. Ihre Bauernhoftiere dürfen dann neben dem Bahnhof grasen und ihre Puppen warten am Gleis gerne mal auf den Zug. Hanna erfindet beim Spielen wunderschöne Geschichten. Die Bahn regt die Fantasie an und erfordert gleichzeitig Geschicklichkeit beim Aufbauen. Auch Moritz interessiert sich schon für die Bahn. Speziell für ihn haben wir uns den Brio Bahn Bauernhof zugelegt.

Setzt man die Tiere auf die Wiese am Bauernhof, machen sie Geräusche. Das gefällt ihm. Danach hilft Hanna ihm die Tiere auf den Tierwaggon zu setzen, um sie dann Zugfahren zu lassen. Auch die bunte Hängebrücke und die kleinen Holzzüge vom Spiel Set gefallen Moritz. Die Züge lassen sich in jede Richtung verbinden was es für die Kleinen einfacher macht mit den Zügen zu spielen. 


Die Brio Eisenbahn ist, auch wenn sie nicht ganz günstig ist, ein so tolles Spielzeug – gerade für lange Herbst- und Wintertage. Da lohnt sich die Investition. Gerade sind wir dabei selbst noch ein paar Bäume für die Bahnlandschaft zu basteln. Dazu sammeln wir im Wald Wurzelenden von umgefallenen Fichten und leimen sie an Holzbrettchen.

Info

Brio Eisenbahn

Die Züge aus der Reihe Meine erste Briobahn eignet sich für Kinder ab 18 Monaten. Uns gefällt vor allem der Bauernhof und und die bunten Züge und Brücken des Spiel Sets

 

Urlaub in Kärnten

Nebelschwaden wabern um uns herum und ziehen in Richtung Gipfel. Zwischendrin reißt es für kurze Momente auf und dann erhaschen wir einen Blick hinab ins Tal auf den in der Sonne glitzernden Millstätter See. Die Stimmung hier auf der Millstätter Alpe in Richtung Granattor ist fast mystisch. Es ist wunderschön. Moritz gluckst in der Trage auf meinem Rücken, Hanna schläft in der Kraxe auf Paps Rücken. Fast 400 Höhenmeter haben wir in der letzten Stunde zurück gelegt. Uns rinnt der Schweiß und dennoch sind wir glücklich.

Kärnten, das südlichste Bundesland Österreichs haben wir uns in diesem Sommer für unsere vierwöchige Elternzeitreise mit dem Wohnwagen ausgesucht. Warum gerade dorthin? Echt, ihr macht vier Wochen Urlaub nur in Österreich? Das haben uns viele gefragt. Frankreich, Portugal, Spanien, Irland…. Das wäre doch alles viel schöner, sagten sie uns.  Stimmt nicht. Kärnten ist wunderschön.

Land der Seen

Kärnten. So ein bisschen kannten wir das Bundesland bereits. Christis Papa kommt von dort. Vom Klopeiner See genauer gesagt. Jeden Sommer hat Christi dort als Kind seine Sommerferien verbracht. Und auch wir waren schon ein paar mal dort. Bislang nur ohne Kinder. Viel mehr als die unmittelbare Umgebung des Klopeiner Sees kannten wir bis zum Sommer auch nicht.

Mit dem Boot über das türkisfarbene Wasser des Weissensees.

Land der Seen wird Kärnten genannt. Mehr als 200 Badeseen hat es in Kärnten, die bis zu 28 Grad warm werden. Da Kärnten südlich der Alpen liegt, ist das Klima dort sehr mild und es scheint sehr, sehr oft die Sonne. Das Wetter ist fast so wie in Italien. Kein Wunder, bis zum Meer sind es vom südlichsten Kärnten aus gerade mal knappe zwei Stunden. Wir hatten in unserem Urlaub dieses Jahr richtig Glück mit dem Wetter. Nachts hat es manchmal geregnet aber tagsüber hatten wir bis auf ein, zwei Regentage, fast immer Sonnenschein und Badewetter.
Die bekanntesten Seen sind neben dem Klopeiner See, der Wörther, Ossiacher, Faaker, Millstätter, Weissen und Pressegger See. Bis auf den letzten haben wir uns diesem Sommer alle angeschaut. Und ganz ehrlich, ein See ist schöner als der andere.

Morgens wandern, mittags baden

Es sind aber nicht allein die Seen, die Kärnten zu einem genialen Reiseziel gerade für Familien machen. Die Mischung aus Bergen und Seen macht Kärnten so besonders und gerade für aktive Familien wie uns sehr attraktiv. Von den Hohen Tauern angefangen, über den UNESCO Biosphärenpark Nockberge bis zum Lavanttal – es gibt so, so viele tolle Wandergebiete hier. Und wirklich jede Region hat familientaugliche Wanderungen im Programm.
Morgens in den Bergen, mittags am See – so sahen sicherlich über die Hälfte unserer Tage hier in Kärnten aus. Für uns war das die perfekte Mischung aus Aktivität und Entspannung. Sowohl für uns Eltern als auch für die Kinder.

Zu Fuß durch die Ochsenschlucht in Berg im Drautal.

Klettern am Wasserelebenisweg Gnoppnitzbach in Greifenburg.

Auch sonst ist das Freizeitangebot in Kärnten für Familien groß. Wir hatten die Kärnten Card mit Im Gepäck. Mit dieser Erlebniskarte sind über 100 Attraktionen kostenlos und viele weitere vergünstigt. Schon wenn man nur zwei oder drei Angebote nutzt, hat sich die Karte gelohnt. Affenberg, Falkenflugshow, Waldklettergarten, Pyramidenkogel, Freilzeitbäder… alles dabei.

Unsere Tour begann im Kärntner Teil des Nationalparks Hohe Tauern im Oberen Drautal, führte uns weiter zum Klopeiner See, danach an den Ossiacher und Faaker und zum Schluss an den Millstätter See.
Jede Region hat seinen eigenen Reiz. Im Vorfeld hätte ich nicht gedacht, dass sich die Orte und Seen so sehr voneinander unterscheiden. Doch so ist es.

Im Oberen Drautal ging es trotz Hochsaison ganz ruhig zu. Wälder und Flüsse bestimmen das Landschaftsbild. Von hier aus haben wir den Weissensee besucht. Leider nur für einen Tagesausflug. Er liegt auf 930 Metern Höhe und ist somit der höchstgelegene Badesee in Kärnten. Im Winter friert er komplett zu und wird zur größten Natureisfläche der Alpen. Türkisfarben ist das Wasser des Weissensees. Große Teile des Ufers sind nicht bebaut und stehen schon seit den 70er Jahren unter Naturschutz. Heute ist der Weissensee Naturpark und Landschaftsschutzgebiet. In Sachen sanfter Tourismus hat der Weissensee auf jeden Fall eine Vorreiterrrolle. Es ist wunderschön hier. Und auch hier empfinde ich die Region als ruhig. Ganz sicher werden wir nocheinmal für längere Zeit her kommen.

Schwimmen im höchsten Badesee Kärntens. Der Weissensee auf 930 Meter Höhe.

Der Klopeiner See hat für mein Empfinden den südlichsten Charme der Seen. Eine Promenade führt um die Nordseite des Sees, der der wärmste in ganz Kärnten ist. Läuft man mit einem Eis in der Hand über die trubelige Promenade, könnte man fast meinen in Italien zu sein. Nur wenige Kilometer sind es von hier bis zur slowenischen Grenze.

Der Ossiacher und Faaker See liegen wunderschön von Bergen eingebettet. Eine Gondel chauffiert am Ossiacher See die Gäste quasi vom Seeufer aus auf den Hausberg Gerlitzen. Ein super Wandergebiet. Der Hausberg vom Faaker See ist der Mittagskogel. Villach ist ein herrliches Städtchen und sobald man auf einer Anhöhe steht, hat man unter anderem  einen tollen Blick in die Julischen Alpen nach Slowenien. Das Freizeitangebot an den Seen ist riesig. Affenberg, Falkenshow, Kletterwald…. Langweilig wird es hier nicht.

Und dann noch der Millstätter See als krönender Abschluss unserer Kärntentour. An einer Seite des Sees ragen die großen Berge der Hohe Tauern in die Höhe. Ansonsten ist der See von den sanften Hügeln der Millstätter Alpe umringt. Ein Ufer ist fast gänzlich unverbaut. Neben dem Weißensee empfinde ich den Millstätter See als den naturnahsten See in Kärnten. Das liegt sicherlich auch an dem an der Natur ausgerichteten Programm für Familien in der Region.  Almerlebnistage, Tierwanderungen, Fischen gehen – Hanna hat hier so viele besondere und einmalige Dinge erlebt, die sie sicherlich prägen werden.

Kärnten, das kann ich nach unserem vierwöchigen Urlaub hier mit Sicherheit sagen, ist wunderschön und perfekt für einen Familienurlaub geeignet. Wer gern badet, wandert, radelt die Natur liebt und ab und an etwas Ruhe sucht, ist hier richtig. Für uns auch immer wichtig ist das kulinarische Angebot einer Region. Die Küche in Kärnten ist mehr als lecker und hat teils italienische und slowenische Einflüsse.

Die nächsten Tage werde ich euch noch ausführlich über die einzelnen Stationen und Seen erzählen und berichten was wir dort alles unternommen haben.

Garda Trentino im Herbst

Hinter den Olivenbäumen unten im Tal glitzert der Gardasee in der Sonne. Es ist warm, das Licht ist ganz weich in diesen Herbsttagen. Eidechsen genießen die letzten Sonnenstrahlen des Jahres auf den Trockensteinmauern. Umrisse von Windsurfern sind auf dem See zu erkennen. Rechts ragen Felsen in die Höhe. Sie sind schroff und markant. Wir laufen im Schatten der Bäume über einen groben Schotterweg vom Örtchen Nago hinab nach Torbole.

Auf dem Weg hinab von Nago nach Torbole.

Die Region Garda Trentino bildet den nördlichsten Teil des Gardasees. Die Orte Torbole und Riva gehören dazu. Sie liegen direkt am Gardasee und sind ein Mekka für Wassersportler. Die Region erstreckt sich weit ins Hinterland des Gardasees. Die Städte Arco und Tenno gehören dazu.

Das Garda Trentino im Norden des Gardasees

Bislang kannte ich nur den Süden des Gardasees. Hier oben im Norden war ich noch nie. Wir wohnen auf dem Campingplatz Al Porto in einer Ferienwohnung. Der Platz ist klein, gepflegt und sehr schön angelegt. Er hat direkten Seezugang und bis zur Innenstadt von Torbole sind es zu Fuß keine fünf Minuten. Obwohl es schon Oktober ist, schlendern wir gegen Abend  am Ufer entlang.

Die Altstadt von Torbole.

Bunte Häuser, Palmen, kleine Gassen und Berge im Hintergrund bilden das Stadtbild. In den Restaurants rund um den kleinen Hafen sitzen noch viele Menschen draußen und genießen den Blick auf den See in der Dämmerung. Wir machen Halt an einem Spielplatz direkt am Wasser und schauen den Wassersportlern zu. Torbole hat ein international bekanntes Surf- und Segelzentrum. Zum Essen gehen wir ins Café Beust. In bester Lage mit Blick auf den See lassen wir uns eine Spezialität aus dem Garda Trentino schmecken. Salzfleisch mit Bohnen – es schmeckt richtig gut.

Abendessen im Café Beust mit Blick auf den See.

Das Garda Trentino ist eine Region, die viele Sportler anzieht. Das merken wir so richtig als wir uns am nächsten Tag E-Bikes und einen Radanhänger ausleihen. Überall treffen wir auf Mountainbiker und Rennradler. Gerade für Mountainbiker muss das Garda Trentino paradiesisch sein. Es gibt einen Bikepark, ein großes Netz an Mountainbike Wegen und geführten Touren und auch einen Bike Shuttle Service.

Mit dem Rad von Arco nach Torbole.

Wir verzichten darauf mit den Kindern die Schotterpisten hinunter zu düsen und begeben uns auf die gemütliche Tour von Torbole nach Arco. Wo viele Sportler unterwegs sind, gibt es meist auch eine gute Infrastruktur für sie. Das merken wir sofort auf dem Radweg, der uns nach Arco führt. Er ist top ausgebaut und beschildert. Für Familien, deren Kinder schon selbst radeln, eine absolute Empfehlung. Wir fahren durch Olivenhaine, vorbei an Weinbergen immer entlang des Flusses ins Hinterland. Oleander blühen, es riecht nach Herbst aber es fühlt sich nach Sommer an.
Zunächst lassen wir Arco links liegen und fahren weiter nach Ceniga zur Römischen Brücke. Sie überspannt den Sarca Fluss. Fast senkrecht ragen hier die Felsen empor. Nicht verwunderlich also, dass Arco ein Dorado für Kletter ist. Vor allem für Fremclimber ist Arco die Top Adresse zum Klettern.

Arco – hier gefällt es mir auf anhieb. Die Stadt strahlt eine ganz entspannte Stimmung aus was wahrscheinlich auch an den Menschen liegt, die hier unterwegs sind. Egal ob junge Leute oder ältere Menschen. Sie alle scheinen tiefen entspannt zu sein. Sie alle wirken irgendwie sportlich und naturverbunden. Das scheint hier Hand in Hand zu gehen. Es gibt mehrere Eisdielen, die mit hausgemachtem Eis und plastikfrei Slogans werben. Ich finde einen Schuhladen, der nur fair produzierte Schuhe verkauft und kleine Boutiquen, die individuelle Mode fernab von Mainstream vertreiben. Das gefällt mir.

Wir schlendern durch die Gassen und kehren im Alla Lega ein. Das Lokal liegt direkt in der Innenstadt und hat einen wunderschönen Innenhof. Hanna bekommt Gnocchis mit Tomatensoße und für uns gibts erst Spinat Ravioli in Salbei Butter und danach Saltimbocca und Rindercarpaccio mit Gemüse.

Das Essen im Garda Trentino ist ein Traum sag ich euch. Nach dem Essen machen wir uns auf den steilen Weg hinauf zum Schloss von Arco.

Auf dem Weg zum Schloss der Blick hinab auf Arco.

Wir laufen durch die Parkanlage und sind fasziniert von dem Blick hinab auf die Stadt und auf den Gardasee der am Horizont glitzert.

Nach der Besichtigung der Burgruine fahren wir zurück nach Torbole. Die Kinder schlafen friedlich im Hänger und ich gönne mir erst einmal einen Kaffee am Pool auf dem Campingplatz. Unsere Ferienwohnung mit Schlafzimmer, Bad und Küche mit Wohn- Esszimmer hat eine große Terrasse, die zu unserer Freude direkt gegenüber vom Spielplatz liegt. Während wir also ein Glas Wein trinken, gehen die Kinder spielen und wir verlieren sie dabei nicht aus dem Blick. Jeder der Kinder hat weiß: Das ist der Jackpot.

Der Campingplatz ist toll angelegt. Zu Fuß ist man in 5 Minuten in Torbole.

Am nächsten Morgen machen wir uns mit dem Bus in das nur wenige Kilometer entfernte Riva auf. Orangenbäume säumen die Fußgängerzonen, Palmen und Zitronen- und Olivenbäume und Lorbeeren wachsen hier. Riva liegt direkt am Fuße von steilen Felswänden. Weil die Kinder keine Lust zu Laufen haben, setzen wir uns in den Touribummelzug. Etwas das Christi und ich niemals selbst machen würden. Aber so ändern sich die Dinge halt. Die Kinder finden den Zug klasse und wir bekommen einen schönen Rundgang durch die Stadt ohne die Kinder gefühlt hundert Mal zum Laufen animieren zu müssen. Am Nachmittag steigen wir in ein Boot, das uns zurück nach Torbole bringt. Die Felsen von Riva werden kleiner und wir fahren mitten durch die Windersurfer hindurch.

Riva. Der Mix aus Palmen, Zitrusbäumen und Olivenhainen ist traumhaft.

Am Abend steht uns ein Highlight bevor. Wir besuchen das Agriturismo Madonna delle Vittorie. Zu Stehtischen umfunktionierte Weinfässer stehen auf der Wiese zwischen Weinreben und Olivenhainen. Weiß eingedeckte Tische stehen auf der Terrasse des Restaurants mit bodentiefen Fenstern. Es ist gemütlich und stilvoll. Im Hintergrund stehen große Weintanks. Die Weinbauern machen gerade Feierabend.

Absolute Empfehlung: Das Agriturismo Madonna delle Vittorie.

Wir bekommen eine Führung durch das Weingut und die Ölmühle, erfahren das mit Stein gepresstes Olivenöl etwas mehr Säure als Olivenöl ohne Steine hat und verstehen schnell wieviel Arbeit hinter der Ölherstellung steckt. Wenn im November die Ernte beginnt, werden die Oliven noch am gleichen Tag an dem sie vom Baum kommen kalt gepresst. Außer Wein und Öl kommt auch das Rindfleisch im Restaurant aus der eigenen Zucht und die Pasta wird selbst hergestellt.

Auf der Karte finden sich nur für die Region typische Speisen wieder. Wir starten mit geräuchertem Lachs auf Gurken und Feigen und Salzfleisch, gönnen uns im zweiten Gang Nudeln auf Tatar mit Zucchiniblüten und wählen zum Hauptgang ein Rintersteak. Alles ist unfassbar gut. Man schmeckt die Qualität der Waren.

Eine Region für aktive Menschen, die Wert auf Genuss, Kulinarik und Nachhaltigkeit legen – so würde ich das Garda Trentino beschreiben. Selten war ich auf Anhieb so von einer Region angetan. Wir fühlten hier einfach richtig wohl und gut aufgehoben. Wir kommen wieder.

Info

Garda Trentino
Die Region Garda Trentino liegt ganz im Norden des Gardasees und umfasst die 6 Gemeinden Riva del Garda, Arco, Nago-Torbole, Dro, Drenau und Tenno. Sportler aller Art kommen hier auf ihre Kosten. Egal ob Surfen, Segeln, Paddeln, Kletter, Radeln – für alle ist etwas dabei. www.gardatrentino.it

Radfahren & Radverleih
Vor allem für Radfahrer ist das Garda Trentino eine Top Adresse. Die Region hat mehr als  900 Kilometer Mountainbike Strecken. Doch es gibt auch familientaugliche, ganz gemütliche Radwege.
Mein Tipp: Mit dem Rad von Torbole nach Arco. Super toll ausgebauter Weg, der einen an Olivenhainen und Weinberge vorbei führt.
Unsere E-Bikes samt Hänger haben wir bei Velo Lake in Torbole geliehen.

Öffentliche Verkehrsmittel
In die Orte Riva und Nago gelangt man bequem mit dem Bus. Mit der Gästekarte ist der Bus gratis. 
Busfahrpläne
Von Torbole aus fährt ein Schiff regelmäßig Riva und die anderen Städte am Gardasee an.
Schifffahrplan

Restaurant-Tipps

Café Casa Beust Torbole
Schönes Restaurant direkt am Hafen von Torbole. Man kann im Freien, im Wintergarten, auf der Terrasse und im Speiseraum sitzen. Auf der Speisekartesind typische Gerichte aus dem Garda Trentino extra ausgezeichnet.
Café Casa Beust

Restaurant Benaco Torbole
Ebenfalls direkt im Hafen von Torbole liegt das Restaurant und Hotel Benaco. Auch hier hält die Speisekarte typische Gerichte aus dem Garda Trentino für euch bereit.
Restaurant Benaco

Alla Lega Arco
Das Alla Legt ist ein wunderschönes Lokal mitten in der Altstadt von Arco. Man sitzt wunderschön und das Essen schmeckt fantastisch.
Restaurant Alla Lega

Agriturismo Madonna delle Vittorie
Das Agriturismo produziert eigenen Wein und Öl und hält zu dem Rinder. Die Produkte kann man im Laden kaufen.
Mein absoluter Tipp!!! Das Essen und das Lokal ist top.
Agriturismo Madonna delle Vittorie

Unterwegs in Osttirol

Direkt vor unserem Fenster türmen sie sich auf, die Lienzer Dolomiten. Unverwechselbar markant ragen die Gipfel spitz in die Höhe. Die Dolomiten sehen einfach anders aus als andere Berge.
Wir stehen auf dem Comfortcampingplazt Falken nur fünf Minuten von der Lienzer Innenstadt entfernt und können uns von unserem Wohnwagenfenster aus nicht satt sahen an diesem Panorama. Lienz ist die Hauptstadt von Osttirol, die Dolomiten bilden die Grenze zu Südtirol. In knapp einer Stunde ist man von hier mit dem Auto im Nationalpark Drei Zinnen.

Der Blick aus unserem Wohnwagen auf die Lienzer Dolomiten.

Anreise über die Felbertauernstraße

Osttirol war für uns bislang ein schwarzer Fleck auf der Landkarte. Weder im Sommer noch im Winter waren wir jemals hier. Wir reisen über die Felbertauernstaße an. Über München geht es zunächst nach Kufstein und von dort bis nach Kitzbühel und dann nach Mittersill mitten hinein nach Osttirol. Seit 1967 gibt es die Straße. Früher, bevor es die Tauernautobahn gab,  war sie eine der Hauptverkehrsrouten in Richtung Osttirol, Kärnten und Italien. Die Straße führt mitten durch die Nationalpark Region. Wir stehen nicht im Stau und haben eine sehr entspannte Fahrt.  Eine top Alternative zu der oft überfüllten und von Stau geplagten Tauernautobahn. Zur Mittagszeit fahren wir zum Nationalparkzentrum Mittersill.

Es ist ein Museum, eine Ausstellung zu den verschiedenen Nationalparkwelten. Hanna rennt vom Murmeltier zu den Adlern, zum Gletscher, zu den Kühen und dann hoch ins 360° Panoramakino. Dort sitzt sie mit offenem Mund und schaut sich die Bilder der Berge, des Wassers und der Tiere an, die so lebensecht an uns vorbei ziehen. Auch ich staune. Im Nationalparkhaus darf angefasst und mitgemacht werden. Ein absoluter Ausflugstipp für die Region.

Weiter geht unsere Fahrt vorbei an hohen Bergen und unberührter Landschaft. Links und rechts der Felbertauernstraße gibt es viel zu entdecken. Am liebsten würde ich direkt nach Kals am Großglockner abbiegen. Aber Lienz, die Hauptstadt Osttirols, wartet auf uns.

Lienz – Hier beginnt der Süden

Wir schlendern mit einem Eis in der Hand durch die Innenstadt von Lienz. Es hat südlichen Charme dieses Städtchen. Ich fühle mich auf anhieb wie in Italien. Die Gassen sind belebt, ein Café reiht sich an das nächste, die Häuserfassaden sind bunt. Trotz den vielen Menschen geht es aber nicht hektisch zu. Es ist belebt, keiner ist in Eile, eine tolle Stadt um durch die Gassen zu flanieren. Lienz nennt sich selbst die Sonnenstadt und bewirbt sich mit dem Spruch „Bei uns beginnt der Süden“. Genauso fühle ich mich hier.

Nach dem Bummel laufen wir von der Innenstadt nur fünf Minuten bis zum Lienzer Dolomitenbad mit tollem Kinderbereich, Rutschen, warmen Innen-und Außenbereich. Auch ein sehr schönes, großes Freibad wäre dabei. Während Christi und die Kinder im kleinen Becken planschen, mache ich es mir im Außenbecken bequem und genieße den Blick auf die von der untergehenden Sonne angestrahlten Dolomiten. Herrlich.

Das Defereggental

Am nächsten Tag starten wir schon früh in Richtung Defereggental. Es ist ein Tal mitten im Nationalpark Hohe Tauern. Diesmal allerdings nicht auf der Kärntner sondern auf der Tiroler Seite des Parks. Wir fahren durch viele Tunnel immer weiter hinein in dieses Hochgebirgstal. Es ist ein wunderschönes Tal. Bauernhäuser aus Holz stehen am Weg. Kühe und Pferde grasen auf den Wiesen. Das Defereggental gehört zu den am wenigsten besiedelten Gebieten in den österreichischen Alpen. Ich entdecke verhältnismäßig wenige Hotels auf der Fahrt durch das Tal. Es ist ruhig hier, touristisch nicht überlaufen. Im Vergleich zu anderen, touristisch stark besuchten Regionen, sind die Orte hier überhaupt nicht künstlich. Das Defereggental strahlt etwas ursprüngliches, fast unberührtes aus. Unser Ziel ist der Ort St. Jakob. Auf 2.350 Meter Höhe entsteht mitten im Wandergebiet ein ganz besonderer Spielplatz. Wassermythos Ochsenlacke heißt er. Noch ist er nicht ganz fertig, aber wir wollen unbedingt einen ersten Blick darauf werfen. Zuerst mit der Gondel und dann mit dem Sessellift geht es hinauf.

Am neu errichteten Wassermythos Ochsenlacke in über 2.000 Meter Höhe.

Und dann sehen wir sie. Die fünf überdimensionalen Spielgeräte, die sich rund um den Bergsee auftürmen. Es sind wunderschöne Holztiere. Den Anfang macht Udo die Libelle, gefolgt von Cinni der Wasseramsel, Anura der Frosch, Salmo die Bachforelle, und Uro der Bergmolch. Man erkennt sofort, dass bei der Planung und Umsetzung des Spielplatzes viel Liebe investiert wurde und dass man etwas ganz naturnahes schaffen wollte.

Hanna klettert bereits in den Kopf des Frosches und Moritz rutscht den Flügel der Amsel hinunter. Das Areal um die Spielgeräte herum wird im kommenden Jahr noch schöner angelegt werden. Uns gefällt es aber schon jetzt. Wir laufen noch zur Arche, zur Aussichtsplattform direkt am Grat zum kleinen Leppleskofel hoch. Von dort eröffnet sich uns ein toller Blick in die Berge des Tals.

Das Defereggental ist vom Element Wasser geprägt. Es gibt viele Hochgebirgsseen, Flüsse, Wasserfälle, Quellen und Moore. Sogar Heilwasser hat das Defereggental. Ehrlich gesagt, fand ich es im ersten Moment recht witzig, dass in einem Schaufenster echtes Heilwasser vom Defereggental angeboten wird. Hört sich im ersten Moment nach Tourinap an. Ist es aber nicht. Im Gegenteil. 2004 wurde das Wasser bei einer Bohrung entdeckt. Es ist der fossile Rest eines Meeres in 1850 Meter Tiefe und über eine Million Jahre alt. Es ist Salzwasser das absolut unberührt ist und einen extrem hohen Gehalt an Mineralien und Spurenelementen. Seit 2011 ist das Wasser auch offiziell als Heilquelle anerkannt. Trinken kann man das Wasser nicht, dafür aber cremen oder wickeln oder sprühen. Das Heilwasser soll Entzündungen hemmen und die Zellerneuerung anregen. Natürlich habe ich es ausprobiert. Und tatsächlich hilft es bei der Heilung von kleinen Wunden und auch wenn man gestochen wird, lindert es stark den Juckreiz.

Lienzer Hausberge

Zurück in Lienz wollen wir uns den Schlossberg genauer anschauen. Die Stadt hat nämlich gleich zwei Hausberge, den Hochstein und das Zettersfeld. Im Winter sind beide Skigebiete.

Der Schlossberg liegt am Hochstein. Mit der Gondel starten wir von der Talstation Hochstein auf die Moosalm. Es ist ein Erlebnisberg für Familien. Das sieht und hört man gleich. Überall springen Kinder durch die Gegend, die sichtlich ihren Spaß haben. Im Streichelzoo Moosalm darf Hanna Ziegen, Hasen und Meerschweinchen füttern, die es sich sogar auf ihrem Schoß bequem machen. Nur ein paar Schritte weiter hat es einen großen Spielplatz und darüber eienn Kletterpark. Vom Aussichtsturm Venedigerwarte haben wir einen tollen Blick über Lienz bis hin zum Großvenediger.

Ziegen füttern auf der Mooseralm auf dem Schlossberg in Lienz.

In der Mooseralm gönne ich mir Schlipfkrapfen, eine Osttiroler Spezialität. Schlipfkrapfen sind mit Kartoffeln und Kräutern gefüllte Teigtaschen. Sie sind super lecker, machen aber auch ganz schön satt.
Und dann kommt das Highlight für Hanna. Gemeinsam mit ihrem Papa in einem Schlitten darf sie die 2,7 Kilometer lange Ganzjahresrodelbahn hinunter ins Tal düsen.

Lienz und Osttirol gefällt mir. Leider waren wir nur für drei Tage hier. Es hätte noch so viel zu entdecken gegeben. Das autofreie Gschlösstal, Kals am Großglockner oder Silian im Hochpustertal. Meine Bucketlist für Osttirol ist noch lange. Vielleicht kommen wir das nächste Mal im Winter her. Da sieht es hier bestimmt wie in einem Wintermärchen aus. Über die Felbertauernstraße fahren wir in Richtung Heimat und lassen die Berge langsam aber sicher hinter uns. Aber bestimmt nur für kurze Zeit. Der Winter naht und somit die Skisaison für uns. Berge – hier fühlen wir uns einfach wohl.

Info

Felbertauernstaße
Mitten durch den Nationalpark Hohe Tauern führt die Felbertauernstraße. Eine echte Alternative zu Tauernautobahn. Weniger Verkehr, weniger Stau, mehr schöne Aussichten. Unbedingt einen Stopp im Nationalparkhaus in Mittersill einlegen. Entlang der Straße warten unendlich viele Ausflugsziele auf euch.
Felbertauernstraße
Nationalparkhaus Mittersill

Comfort & Wellness Camping Falken
Der Campingplatz liegt nur knappe 10 Minuten zu Fuß von der Lienzer Innenstadt entfernt. Er liegt absolut ruhig und man hat einen tollen Blick auf die Lienzer Dolomiten. Auf dem Platz ist ein kleiner Kiosk und es gibt Saunen und ein Dampfbad.
Camping Falken

Dolomitenbad Lienz
Ein wunderschönes Bad mit warmen Innen- und Außenbecken sowie einem Kinderbecken. Auch ein schönes Freibad und nettes Restaurant ist angeschlossen.
Dolomitenbad

Wassermythos Ochsenlacke
Ein toller, ganz naturnaher Spielplatz in über 2.000 Meter Höhe im Defereggental. Ein besonderer Ort. Unbedingt hingehen mit den Kindern.
Wassermythos Ochsenlacke

Defregger Heilwasser
Über 1 Million altes Salzwasser aus über 1.800 Meter Tiefe. Einfach mal ausprobieren und sich selbst eine Meinung bilden.
Defregger Heilwasser

Der Schlossberg
Der Schlossberg ist einer der beiden Lienzer Hausberge. Ein Familienberg mit Streichelzoo, Klettergarten, Spielplatz und riesiger Rodelbahn.
Schlossberg

Millstätter See in Kärnten

Mit jedem Ruderschalg schippert das Holzboot weiter hinaus auf den Millstätter See. Die herrschaftlichen Häuser des Örtchens Millstatt werden kleiner am Horizont und wir nähern uns schaukelnd der anderen Seeseite. Dort zieren Bäume das Ufer. Es ist unverbaut und liegt herrlich naturbelassen da. Das Boot hält an. Neben mir auf er Bank sitzt Hanna. Ich halte sie fest im Arm. Mit nackten Füßen und einer Schwimmweste sitzt sie da und lauscht Peter Sichrovsky. Peter trägt kurze Hosen und ein lässiges Shirt. Gerade hält er eine noch zappelnde Reinanke in den Händen. Mit einem kurzen Schlag auf den Kopf erlöst er den Fisch. Hanna macht große Augen. Ich mache mir etwas Sorgen wie sie reagiert. Doch Peter erzählt, dass es beim Fischen wichtig ist die Tiere nicht leiden zu lassen. Er erklärt, dass Fische nur unter Wasser atmen können und dass sie sich sobald sie an der Luft sind quälen und man sie deshalb schnell von diesen Qualen befreien muss. Hanna hört zu und nickt als ob sie jedes Wort verstehen würde.

Auf dem Weg zum Netzfischen.

Peter ist Fischer und zugleich der Chef des Familienhotels Post in Millstatt. Er selbst hat einen kleinen Sohn und nimmt einmal die Woche Gäste mit auf den See zum Netzfischen. Netztfischen – das darf hier am See nicht jeder. Peter ist der Nachfahr eines kaiserlichen Hoffischers. Im 19. Jahrhundert sprach der Kaiser nämlich den Vorfahren von Peter und deren Nachfahren das Fischereirecht am Millstätter See zu. Und so besitzen noch heute vier Familien eigene Seelehen und das Recht dort mit großen Netzen zu fischen.  Peter ist einer von ihnen. Zusammen werden die vier Familien die Reinankenwirte genannt.

Auf Tuchfühlung mit der Tierwelt.

Peter kann gut mit Kindern. Er erklärt warum Fische glitschig sind, warum sie Nasenlöcher aber keine Ohren haben und warum sie oben dunkel und unten hell sind. Reinanken ernähren sich ausschließlich von Plankton und fühlen sich nur in sauberem Wasser wohl. Langsam holt Peter Stück für Stück das Schwebenetz ein. Heute haben sich viele Fische in den Maschen verfangen. Die Kinder helfen Peter beim Einholen. Ob Hanna mal den Fisch halten mag, fragt Peter. Etwas zögerlich tapst sie mit einem Finger im Mund in Richtung Bug. Sie streckt ihre Hände aus und greift sich den Fisch. Vorsichtig wie einen Schatz trägt sie ihn zum Eimer. „Mama der ist glitschig“, lacht sie. „Ist der später beim Essen auch noch glitschig?“ Hanna mit ihren knappen drei Jahren versteht, dass wir hier gerade unser eigenes Essen fangen. Zurück am Ufer hört sie gar nicht mehr auf ihrem Papa alles ganz genau zu erzählen. Noch Tage später erzählt sie davon. Und wir genießen im Familienhotel Post die Reinanke. Allerdings nicht die fangfrische. Wie ich gelernt habe, schmecken Süßwasserfische nämlich immer besser, wenn man sie erst einen Tag später zubereitet.

Der Millstätter See ist nach dem Wörther See der zweitgrößte See in Kärnten. Für mich ist es mit der schönste See in Kärnten. Mir gefällt, dass ein Ufer so naturbelassen ist, dass die Orte rund um den See charmant und schön und nicht zu touristisch trubelig sind und mir gefallen vor allem die Freizeitmöglichkeiten hier am See. Für Familien gibt es wirklich viele naturnahe Angebote. Fischen, ein Tag auf dem Bauernhof, Tierwanderungen – Hanna hat hier so viele unvergessliche Dinger erlebt, so viel über die Natur und ihren Kreislauf gelernt, so viel Vertrauen in Tiere gefasst. Das prägt. Hinzu kommt die tolle Lage des Millstätter Sees. Im Westen ragt er an die Hohen Tauern und an Berge bis zu 3.000 Meter Höhe, das Südufer ist bewaldet und an der Nordseite ragen die sanften Hügel der Millstätter Alpe in die Höhe.

Wandern am Millstätter See

Auf über 2.000 Metern am Grat der Millstätter Alpe steht es – das Granattor. Einen wundervollen Ausblick soll man von da oben über den See und in die Berge haben. Auch den Großglockner soll man von hier sehen. Keine Frage also, dass wir dort hoch wollen.

Zum Granattor selbst führen mehrere Wege. Der bekannteste ist wohl der Weg der Liebe, der ab der Alexander Alm über sieben Stationen bis zum Granattor führt. So gerne wären wir diesen Weg gelaufen. Aber die Gesamtgehzeit liegt bei sechs Stunden. Mit zwei Kleinkindern im Gepäck ist uns das zu lang. Daher entscheiden wir uns dafür mit dem Auto bis zur Lammersdorfer Hütte zu fahren und ab dort die 400 Höhenmeter bis hinauf zum Granattor zu bewältigen. Rund eine Stunde hoch und eine wieder runter soll die Tour dauern. Mit Hanna in der Kraxe auf Papas Rücken und Moritz in der Trage auf meinem Rücken geht es los.

Idyllisch. Nur die Kühe und wir genießen den Blick hinab ins Tal.

Wir laufen über Weiden, vorbei an Kühen bergauf. Der Schweiß rinnt, aber es ist herrlich. Das Wetter zu Beginn der Tour ist gut. Die Wolken hängen noch tief, aber es scheint so als ob die Sonne bald heraus kommt. Immer wieder reißt es auf und wir erhaschen einen Blick hinab auf den See. Doch umso höher wir kommen, umso dichter werden die Wolken. Nebelschwaden ziehen dicht über den Boden. Man sieht nur ein paar Meter weit. Dort vorn soll das Granattor sein. Wir sehen es nicht im Nebel. Die Stimmung am Berg ist mystisch. Ich muss an Herr der Ringe denken. So sieht es hier aus. Christi und ich als treue Gefährten auf den Weg zum Gipfel.

Und dann sind wir da. Wir stehen im Granattor und sehen… nichts. Kein See, keine Berge. Dafür Nebel und Kühe. Es ist trotzdem schön. Wir machen Pause. Die Kinder kraxeln durch die Gegend und finden den Nebel witzig. Wir treten den Rückweg an. Bergab spüre ich das zusätzliche Gewicht von Moritz viel mehr. Meine Waden brennen und ich bin froh als wir die Lammerdorfer Hütte vor uns sehen.

Gemächlich und genussvoll unterwegs

Nach der anstrengenden Tour wollen wir die nächsten Wanderungen gemächlicher angehen. Slow Trails. Davon gibt es in Kärnten sechs Stück. Zwei davon liegen am Millstätter See.

Slow Trails? Was ist das überhaupt? Slow Trails, das sind leichte und entspannte Wanderwege, die einen an besondere Naturschauplätze zwischen Berg und See führen. Keiner dieser Wege ist länger als zehn Kilometer, überwindet dabei maximal 300 Höhenmeter und dauert nicht länger als drei Stunden zu laufen. Hört sich nach der perfekten Familienwanderung an. Wir entscheiden uns für den Slow Trail Mirnock. Der Gipfel des Mirnocks ragt am Ostufer des Sees empor. Startpunkt ist der Alpengasthof Bergfried.

Gemächlich unterwegs auf dem Slow Trail Mirnock.

Gemeinsam mit Freunden laufen wir vorbei an Wiesen und Kühen, später durch den Wald hinauf auf den Gipfel. Oben steht eine Art Tippi aus Holzstangen. Ein toller Naturspielplatz für die Kinder. Heute haben wir mehr Glück mit dem Wetter. Der anfängliche Nebel lichtet sich pünktlich mit unserer Ankunft am Aussichtsplatz. Unter uns liegt glitzernd der See.

Wir ruhen uns einen Moment auf den Bänken aus. Auf dem Rückweg entdeckt Hanna Ameisenhaufen. Sie schaut sich alles ganz genau an und läuft fast den ganzen Weg durch den Wald zurück selbst. Slow Trail – ja hier auf dem Weg geht es tatsächlich gemächlich zu. Wir schalten ab und genießen die Ruhe und Natur. Zur Belohnung gibt es nach der Tour im Alpengasthof Bergfried Jägerschnitzel und Kaiserschmarren.

Kulinarisch hat der Millstätter See mehr als nur die leckere Reinanke zu bieten. Kulinarisch motiviert ist daher auch unsere letzte Wanderung am Millstätter See, die uns zu Franz und Ursula Glabischnig auf die Alexander Alm führt. Seit dreißig Jahren bewirtschaftet die Familie im Tal den Bio-Hof Portisch in biologischer Wirtschaftsweise. Das Wort Slow Food ist Franz dabei gar nicht so wichtig. „Wir machen das halt wie es schon früher gemacht wurde“, erklärt mir Franz. „Unsere Produkte sind echt. Sie sind unverfälscht und selbstgemacht“. Damit trifft er den Nerv der Zeit.

Fantastischer Blick von der Alexander Alm auf den Millstätter See.

Ich bestelle mir eine Jausenplatte mit Wurst aus dem Biohof und Käse aus der Sennerei von hier oben auf der Alm. So kehre ich gern ein. Ich mag es, wenn ich weiß woher die Produkte kommen und unter welchen Bedingungen sie produziert werden. Ob es dann unterm Strich etwas teurer ist, macht mir nichts aus. Im Gegenteil. Das zahle ich gern. Man schmeckt einfach den Unterscheid. Die Jause ist so lecker. Franz brennt für seine Arbeit. Das merkt man ihm an. Er ist Biolandwirt aus Überzeugung und ist sich sicher, dass die Massenproduktion bald ein Ende haben wird. Ich hoffe er behält Recht.

Die Alexander Alm hat die Familie Glabischnig 1997 gekauft. Damals war die Alm in keinem guten Zustand. Lange renovierte die Familie, installierte Solaranlagen für Warmwasser und Fotovoltaik um die Pumpen zu betreiben. Auf der Alm leben heute 16 Milchkühe auf 80 Hektar Almfläche. Die Familie betreibt Milchwirtschaft wie vor 100 Jahren. Die gewonnene Milch wird fast vollständig in der eigenen Sennerei verarbeitet. Der Rest kommt in die Kaslab’n Nockberge. Sie produzieren Käse aus reiner Bio-Heumilch und  setzen sich für die nachhaltige Bewirtschaftung der Almlandschaften ein. Auch hier ist Franz Mitgründer.

Biowirt Franz Glabischnig. Seit 30 Jahren betreibt er einen Biohof.

Wir sitzen auf der Terrasse der Alm und genießen den Blick hinab auf den See und lassen es uns schmecken. Bevor es zurück geht, schauen wir uns noch die Zimmer auf er Alm an und besuchen die Sennerei.

Tierisches Vergnügen am See

Wieder sind wir wandern. Heute aber in besonderer Begleitung. An der Leine neben mir läuft ein wuscheliges und super süßes Alpaka. Wir sind zu Besuch auf Gabi`s kleiner Tierfarm in Matzelsdorf. Auf einer großen Wiese neben einem wunderschönen alten Bauernhaus stehen die Lamas und Alpakas. Dazwischen tummeln sich Laufenten, im Stall nebenan gackern Hühner und Hasen knappern am Löwenzahn.

Zu Besuch bei Gabi und ihren Tieren in Matzeldors.

Hanna ist wie ich. Zunächst hat sie großen Respekt vor den Tieren und versteckt sich erst einmal schüchtern und etwas ängstlich hinter meinem Rücken, als der Hofhund Marti um die Ecke gesprungen kommt. Mir geht es ähnlich, nur kann ich mich nicht verstecken. Mein Alpaka merkt mir meine Unsicherheit offensichtlich an. Es macht nämlich nur Quatsch mit mir und will nicht so wie ich will. Ständig bleibt es am Wegrand stehen und grast vor sich hin. Ich übergebe Christi die Führung. Und innerhalb kurzer Zeit sind er und das Alpaka Best Buddies.

Gabi arbeitete ursprünglich im Autohaus bis sie vor zehn Jahren beschloss sich noch einmal neu zu orientieren. Gemeinsam mit ihrem Mann pachtet sie den Hof nebenan und legt sich das erste Alpaka zu. Zudem bildet sie sich im Bereich Ernährung und Wildkräuter weiter. Sie stellt grüne Kosmetik her und gibt auch Workshops dazu. Unerschrocken nimmt sie Hanna an die Hand und geht mit ihr zu den Ziegen und Minischafen, die ebenfalls zum Tierbestand gehören. Hanna vertraut ihr offensichtlich und öffnet sich zusehends.

Gemeinsam füttern sie die Tiere mit Karotten, Heu und Gurken. Und dann ist es plötzlich da das Vertrauen in die Tiere. Mutig nimmt sie Marti an der Leine und spaziert stolz wie Bolle mit ihm vor uns her. Gemütlich laufen wir mit den Alpakas und den Lamas hinterher. Die Tiere strahlen eine ganz besondere Ruhe aus, die sich auch irgendwie auf uns überträgt.

Und plötzlich ist es da das Vertrauen in die Tiere.

Auf der Terrasse des Bauernhauses dürfen wir noch eine selbst gebackene Buchweizenrolle mit frischen Beeren vernaschen während Hanna im Garten Tomaten und Gurken erntet und Eier aus dem Hühnerstall holt. Mein neues Projekt für zu Hause steht: Ein Gemüsegarten muss her. Gabi ist super nett. Ihre Ansätze zur grünen Kosmetik und Ernährung finde ich interessant. Gerade weil ich mich in letzter Zeit einfach auch immer mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftige. Im Sommer bietet Gabi zweimal die Woche geführte Tierwanderungen an. Natürlich kann man auch als Kleingruppe Sondertermine vereinbaren.

Tierisch geht es für uns im Landhaus Löscher in Seeboden weiter. Dort dürfen wir Einblick in das Leben auf dem Bauernhof nehmen. Im Landhaus Löscher kann man in den Ferienwohnungen Urlaub auf dem Bauernhof machen. Neben Kühen gibt es hier auf dem Hof auch Ziegen, Hennen und Hasen. Zusammen mit einigen anderen Kindern startet Hanna auf die Tour um den Hof.

Zunächst dürfen die Kinder Teig kneten und ihr eigenes Gebäck formen und mit Körnern bestreuen. Weiter gehts zum Hasen, Hühner und Ziegen füttern. Hanna darf sogar das Huhn auf dem Arm nehmen und findet im Hennenstall ein Ei. Im Heuschober dürfen die Kinder auf den Strohballen herum toben bevor es in den Stall zum Kühe füttern und melken geht. Auf dem Arm der Bäuerin darf Hanna eine Kuh melken und sieht wo die Milch aus dem Euter kommt.

Beim Kühe melken.

Das Programm ist geballt. Den Kindern gefällt das. Kaum sind sie draußen aus dem Stall kommt auch schon der Traktor angefahren auf dem alle Kinder gemeinsam eine Runde um den Hof drehen. Und als krönender Abschluss bekommt jedes der Kinder noch ein Bauerndiplom zusammen mit dem selbst gemachten Gebäck und dem Ei aus dem Hennenstall.

Entspannen am See

Morgens Unternehmungen, mittags relaxen am See. So sah fast jeder Tag hier am Millstätter See für uns aus. Unser Campingplatz Burgstaller hat einen eigenen, herrlichen Badestrand mit tollem Badebereich für Kinder. Während Hanna und Moritz im Wasser planschen. Schnappen Christi und ich uns abwechselnd ein SUP Board und erkunden in der Abenddämmerung so den See. Herrlich.

Und dann habe ich mir noch ein kleines Mama Timeout gegönnt und mich zum Buchtenwandern angemeldet. Früh morgens um acht treffe ich mich mit den anderen Teilnehmern und Bootsbauer Gottlieb Strobl am Ufer in Millstatt. Nebel zieht über den See. Das Wasser liegt noch ganz ruhig da so früh am Morgen.

Buchtenwandern mit Bootsbauer Gottfried Strobl morgens um 8 Uhr.

Ich darf zu Gottlieb ins Boot steigen, der gekonnt das Holzboot in Mitte des Sees paddelt. Über dem Mirnock geht gerade die Sonne auf. Es ist so ruhig. Ich hänge meinen Gedanken nach uns sehe das Südufer näher kommen. Das ist unser Ziel an diesem Morgen. „Erwarten sie nichts Großartiges“, erklärt Gottlieb Strobl bevor wir losfahren. „Oft ist das Einfache, das Schönste.“ Wie recht er hat. Das Südufer ist total naturbelassen. Fällt ein Baum ins Wasser, bleibt er dort liegen. Auf seinen Ästen wächst Moos. Gottlieb schippert das Schiff durch die herunterhängenden Äste geschickt am Ufer entlang. Es ist wunderschön. So entspannt war ich schon lange nicht mehr.

Der Millstätter See – wir wären gerne noch länger geblieben. Es ist so entspannt und schön und naturbelassen hier. Wir kommen wieder.

Info

Netzfischen auf dem See
Das Programm mein 1. Fang findet in den Sommermonaten einmal in der Woche statt. Die Kinder lernen viel über den See, das Fischen und die Tiere. Danach geht es ins Familienhotel Post zum Fischessen.
Mein 1. Fang

Granattor
Das Granattor steht in 2.066 Meter Höhe hoch über dem Millstätter See. Man kann über 7 Stationen auf dem Weg der Liebe zum Granattor laufen. Diese Tour dauert insgesamt 6 Stunden. Oder man fährt mit dem Auto bis zur Lammersdorfer Hütte und läuft ab dort eine Stunde hinauf und eine Stunde wieder herunter. Der Höhenrücken im Norden des Millstätter Sees birgt das größte Granatvorkommen der Alpen.
Granattor

Slow Trail Mirnock
Slow Trails sind Wege, die nicht länger als 10 Kilometer sind, dabei nicht mehr als 300 Höhenmeter überwinden und nicht länger als drei Stunden zu laufen sind. Sie führen einen zu tollen Naturschauplätzen zwischen Berg und See. In Kärnten gibt es insgesamt sechs Slow Trails, zwei davon am Millstätter See.
Slow Trail Mirnock

Alexander Alm
Eine bessere Jause habe ich am Millstätter See nirgends gegessen. Die Familie Glabischnig betreibt seit 30 Jahren einen Biohof im Tal und bewirtet  seit rund 20 Jahren die Alexander Alm. Ein Slow Food Betrieb. Hier gibt es ehrliches, selbstgerechtes Essen. Der Käse kommt direkt von der Sennerei auf der Alm. Auch die könnt ihr bei einer Führung besuchen.
Alexander Alm

Gabis kleine Tierfarm
In Matzelsdorf wartet Gabis kleine Tierfarm auf euch. Hier leben Alpakas, Lamas, Hasen, Hühner, Schafe und Ziegen zusammen mit Hund Marti. Zweimal die Woche finden im Sommer geführte Tierwanderungen statt. Ein ganz tolles Erlebnis für Kinder.
Gabis kleine Tierfarm

Landhaus Löscher
Im Landhaus Löscher könnt ihr Ferien auf dem Bauernhof machen oder den Bauernhof Erlebnistag besuchen. Melken, backen, Hennen füttern – alles ist dabei.
Landhaus Löscher

Buchtenwandern
Früh morgens geht es mit Bootsbauer Gottlieb Strobl in Holzbooten hinaus auf den See. Ziel ist naturbelassene Südufer. Hier schaltet man ab und lässt den Alltag hinter sich. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis in dieser frühmorgendlichen Stimmung den See zu erkunden.
Buchtenwandern

Camping Burgstaller
Der große Campingplatz am Ostufer des Millstätter Sees ist ein Paradies für Kinder. Zugfahren, Reiten, Basteln… Das Programm für Kinder ist riesig. Der Platz ist super gepflegt und die Sanitäranlagen ganz besonders. Da kann man in einem Piratenschiff oder in einem U-Boot duschen. Zum Platz gehört ein wunderschöner Badestrand mit tollem Nichtschwimmerbereich für Kinder.
Camping Burgstaller

Region Villach in Kärnten mit Kindern

Unten im Tal wird der Ossiacher See immer kleiner.  So klein, dass wir ihn auf einmal in seiner ganzen Größe sehen. In der  Gondel schweben wir hinauf auf den Hausberg des Sees, die Gerlitzen Alpe. Es ist noch früh am Morgen. Im Sommer ist hier viel los und wir wollen noch vor den Menschenmassen auf den Berg. Vor vielen Jahren waren wir hier auf der Gerlitzen Alpe schon eimal zum Skifahren. Allerdings nur für einen Tagesausflug.

Wandern auf der Gerlitzen Alpe, dem Hausberg am Ossiacher See.

Unser Plan geht auf. Als wir in der Mittelstation ankommen, sind wir noch fast allein auf dem Berg.  Wir laufen ein paar Schritte weiter zum Sessellift und fahren ganz hinauf auf den Gipfel. Es ist frisch an diesem Morgen. Es hat nur 8 Grad und mir ist kalt. Doch die Kälte ist beim Anblick des Panoramas vergessen. Wir sehen hinab auf den Ossiacher See, weiter bis zum Faaker See und die Stadt Villach. Im Hintergrund ragen die Julischen Alpen empor. Wir sehen bis nach Italien und Slowenien. Auf der anderen Seite reicht der Blick bis zum Wörther See.

Die Region Villach, zu der eben der Ossiacher und Faaker See gehören, ist sehr vielfältig. Wer hier Urlaub macht, dem stehen viele Ausflugsziele zur Wahl. Es ist eine familienfreundliche Region mit vielen Attraktionen für Kinder. Affenberg, Waldklettergarten, Bootsfahrten, Adlerflugshow, Kinderwanderwege – die Liste an möglichen Ausflugszielen ist ewig lang. Deshalb organisieren wir uns gleich zu Beginn unserer Aufenthalt die Kärnten Card. In der Hauptsaison kostet sie für eine Woche 43 Euro pro Erwachsener. Über 100 Eintritte sind damit für uns kostenfrei. Wenn man vor hat sich viel anzuschauen, rentiert sich die Karte total. In der Woche hier am Ossiacher See besuchen wir die Adlerflugshow auf der Burg Landskron, den Affenberg, den Family Kletterwald, machen einen Ausflug auf den Pyramidenkogel am Wörthersee, besuchen die Stadt Villach und gehen natürlich viel baden und wandern.

Die Flugshow auf der Burg beeindruckt Hanna. Noch Wochen später erzählt sie davon wie der Steinadler sich das Stück Fleisch geschnappt und es in Sicherheit gebracht hat.

Schneeeule im Anflug.

Und auch die Führung durch den Affenberg ist toll. Im ersten Moment war ich dort angesichts der Menschenmassen abgeschreckt. Doch das Team am Affenberg ist gut organisiert. Eingeteilt in Gruppen begehen wir das Gelände gemeinsam mit einem Tierpfleger. Er erzählt viel über die Affen und ihre Lebensgewohnheiten. Es ist eine interessante und kurzweilige Führung.

Richtig toll gefällt uns der Familywald am Ossiacher See. Dieser Familywald ist extra für kleine Kinder ausgerichtet, die noch nicht in den normalen Kletterwald können. Auf Holzstegen schlängeln wir uns durch den Wald. Klanghölzer, ein Geigenkasten und verschiedene Spielstationen gibt es zu entdecken. Alles ist aus Holz, bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltet und nicht überfrachtet. Der Kletterparcour passt sich in die Natur ein. Immer wieder gibt es was zum Entdecken und Klettern. Und am Ende darf Hanna zum krönenden Abschluss mit ihrem Papa an der Flyline durch den Wald fliegen.

Und am Ende mit dem Papa an der Flyline durch den Wald fliegen.

Es gibt aber auch in der Hochsaison ruhige Plätze hier in der Region Villach. Am Faaker See führt ein Kinderwanderweg Familien hinein in den Wald. Auf den Spuren des Drachens Woroun laufen wir im Schatten der Bäume immer weiter hinein in den Wald. Es ist nicht viel los und ruhig. Insgesamt neun Erlebnisstationen gibt für die Kinder. Mal laufen sie barfuß durchs Wasser, mal schaukeln sie auf einer großen Holzliege und das Begleitheft erzählt die Geschichte des Drachens.

Auch die Wanderung zu den Finsterbach Wasserfällen am Ossiacher See ist für Familien gut zu gehen und auf der Gerlitzen Alpe hat es natürlich zahlreiche Wanderwege. Und auch die Stadt Villach sollte man sich anschauen. Das Städtchen hat schönen Gassen, Einkaufsläden und eine Menge Cafés. 

Wir wohnen auf dem Seecamping Berghof am Ossiacher See . Für mich ist es der schönste Campingplatz im ganzen Urlaub. Obwohl er so riesig und im August auch vollständig ausgebucht ist, fühlen wir uns auf Anhieb heimelig. Es ist eine ganz ruhige und entspannte Atmosphäre hier. Viele Familien sind da. Einige machen auf dem Seecamping einen längeren Stopp bevor es weiter nach Italien, Slowenien oder Kroatien geht.  Natürlich gibt es auch hier einige Animationsangebote, aber  wer keine Animation will, bekommt davon auch nichts mit. Zudem ist der Platz top gepflegt. Die Sanitäranlgen sind erste Sahne und  es hat einen großen Supermarkt.

Der wunderschöne Seecamping Berghof am Ossiacher See.

Auf den beiden Liegewiesen direkt am See finden wir immer ein nettes Plätzchen. Es geht flach ins Wasser und wir spielen dort Stunden mit den Kindern im Sand. Sie matschen, planschen, buddeln und sind einfach zufrieden. Da es einen Strandkiosk gibt, können wir uns zwischendrin ganz entspannt Café, Radler und Wein gönnen.
Unsere Tage hier am Ossiacher See sehen vom Ablauf her eigentlich immer gleich aus. Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen und machen einen Ausflug. Am Nachmittag kehren wir zurück und lassen den Tag entspannt am See ausklingen. Die Region Villach ist für mich die abwechslungsreichste Region in Hinblick auf familienfreundliche Ausflugsziele in Kärnten.  Wer gern mit seinen Kindern Ausflüge macht, sollte hierher kommen.

Info

Region Villach
Zur Region Villach gehört die gleichnamige Stadt, der Ossiacher und der Faaker See. Das Angebot für Familien ist hier riesig und sehr vielfältig. Egal ob Action oder ruhigeres Programm – für jeden ist was dabei.
Wer viel unternehmen will, für den lohnt es sich die Kärnten Card zu kaufen.
www.visitvillach.at
www.kaerntencard.at

Seecamping Berghof
Der Campingplatz liegt direkt am Ossiacher See, hat zwei Badestrände, Spielplätze, moderne Sanitäranlagen, einen großen Supermarkt und vieles mehr. Der Platz ist teils terrassiert und überall spenden Bäume Schatten. Ein wunderschöner Platz. Man sollte in der Hochsaison aber unbedingt reservieren.
www.seecamping-berghof.at

Affenberg Burg Landskron
In Gruppen begeht man zusammen mit einem Tierpfleger das Gelände des Affenbergs. Die Führung ist interessant und kurzweilig und man sieht die Affen aus nächster Nähe. Der Eintritt kostet für Erwachsene 13 Euro für Kinder ab 4 Jahren 6,50 Euro.
www.affenberg.com

Adlerarena Burg Landskron
Die Greifvogel Flugshow unter freiem Himmel in toller Kulisse dauert rund 40 Minuten. Nach tollen Flügen kehren die Vögel zum Falkner zurück. Er erklärt viel über das Verhalten und die Lebensgewohnheiten der Tiere. Im Greifvogelpark können die Kinder noch mehr Tiere kennenlernen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 13 Euro, für Kinder ab 6 Jahren 6,50 Euro.
www.adlerarena.com

Familywald
Der Familywald ist ein wunderschön angelegter Weg mit vielen Kletter- und Spielstationen schon für die ganz kleinen Kinder. Auf dem gleichen Gelände befindet sich auch ein Waldkletterpark für Kinder ab 6 Jahren. Ab 3 Jahren dürfen Kinder in Begleitung eines Erwachsenen die Flyline nutzen. Der Eintritt kostet ab 4 Jahren im Familywald 14,50 Euro.
www.familywald.at

Gerlitzen Alpe
Auf dem Hausberg am Ossiacher See gibt es zahlreiche Wandermöglichkeiten für die ganze Familie. Mit der Kärnten Card ist die Gondelfahrt gratis.
www.gerlitzen.com

Finsterbach Wasserfälle
Auch die Wanderung zu den drei Finsterbach Wasserfällen ist für Familien gut machbar. Der Weg ist allerdings nicht für Kinderwagen geeignet.
www.ossiachersee.cc/finsterbach-wasserfaelle/

Woroun auf der Spur
Der speziell für Kinder angelegte Wanderweg Woroun auf der Spur ist herrlich angelegt und führt mitten durch den Wald vorbei an 9 Erlebnisstationen. Es gibt auch eine kürzere Variante mit nur 5 Erlebnisstationen. Hier geht es ruhig zu und die Kinder erkunden oft barfuß den Wald. Herrlich.
www.visitvillach.at/de/woroun-auf-der-spur.html

Nationalpark Hohe Tauern in Kärnten

Es ist früh am Morgen. Die Kinder drücken sich die Nasen an der Wohnwagenscheibe platt. Gerade geht die Sonne auf. Wir stehen in erster Reihe zu einem kleinen See im Fugo Freizeitcamp. Noch hängen ein paar Nebelschwaden über dem Wasser. Im Hintergrund ragen die Berge empor. Das Wasser glitzert im Sonnenlicht und ein Schwan macht sich auf den Weg ins Wasser. Ich ziehe den Kindern Matschhosen über den Schlafanzug. Dann dürfen sie raus. Es ist so still hier. So herrlich ruhig. Schnell brühe ich mir einen Kaffee auf, setze mich vor den Wohnwagen und beobachte die zwei. Hanna lässt Steine im Wasser flippen, Moritz befühlt das noch feuchte Gras mit seinen Händen. Christi kommt mit frischen Brötchen vom Bäcker. Der Start in unseren ersten Tag unserer Elternzeitreise hier in Kärnten könnte nicht besser beginnen.

Wir sind in Kleblach-Lind auf einem ganz neu eröffneten Campingplatz. Die Gemeinde liegt im Oberen Drautal rund 10 Kilometer von dem Städtchen Greifenburg entfernt. Die Region gehört zum Kärntner Teil des Nationalparks Hohe Tauern. Das ist der größte Nationalpark in ganz Österreich. Er erstreckt sich über Salzburg, Tirol und Kärnten. Der höchste und bekannteste Berg des Nationalparks ist mit 3.798 Meter Höhe der Großglockner, der sowohl auf Tiroler als auch auf Kärnter Terretorium steht. Hier in der Region waren wir noch nie unterwegs. Das Obere Drautal ist uns bislang gänzlich unbekannt. Umso schöner, dass wir es jetzt erkunden.  Trotz Hochsaison geht es hier gemächlich zu. Schnell lassen wir das trubelige Stadtleben und die Hektik im Alltag hinter uns.

Wassererlebnisweg Gnoppnitzbach

Unser erster Ausflug verschlägt uns nach Greifenburg zum Wassererlebnisweg Gnoppnitzbach. Mitten durch den Wald führt der Weg immer entlang des Wassers. Moritz schieben wir in einem geländegängigen Wagen vor uns her. Es geht über Brücken, vorbei an Insektenhotels und riesigen Ameisenhaufen. In einer alten Mühle wird anschaulich gezeigt wie aus Getreide Mehl wird und wie wichtig früher die Mühlen für die Region waren.

Die Mühle am Gnoppnitzbach zeigt Kindern wie aus Getreide Mehl wird.

Barfuß stapft Hanna durch das Bergwasser an einem Stauplatz. Wir setzten uns auf einen Stein im Wasser. Um uns herum nur Bäume und Wasser. Mit Papa an der der Hand hüpft sie über Steine klettert am Seil den Berg hoch und erklimmt ein Stein nach dem anderen. Und wieder denke ich: Die Natur ist einfach der beste Spielplatz. Steine, Stöcke, Wasser… mehr brauchen Kinder oft nicht, um sich stundenlang beschäftigen zu können.

Auf einer Anhöhe steht ein Tippizelt wo man  Zapfen werfen  kann. An der Fuhrleuthütte packen wir unser Vesper aus. Im Hintergrund rauscht das Wasser. Für uns ist hier Schluss mit dem Wanderweg, der zwar noch weiter führt aber ab hier anspruchsvoller und nicht mehr Kinderwagen geeignet ist. Wir treten den Rückweg an und genießen den Mittag bei herrlich Sonnenschein bei uns am See.

Emberger Alm

„Ganz schön viele Kurven“ meint Hanna als wir zur Emberger Alm überhalb von Greifenburg fahren. Stimmt. Kurve um Kurve fahren bis auf 1.800 Meter Höhe.

Von der Emberger Alm hat man einen fantastischen Blick in die Berge.

Auch heute scheint die Sonne und schon von Weitem sehen wir Gleitschirme am Himmel kreiseln. Von hier oben haben wir einen fantastischen Ausblick. Wir sehen die Julischen Alpen von Slowenien und Italien, die Karnsichen Alpen, die Lienzer Dolomiten und sogar die Karawanken, die fast 100 Kilometer entfernt liegen. Wir gehen los auf den Almrundweg.

Schon nach kurzer Zeit kommen wir am Startplatz der Gleitschirm- und Drachenflieger an. Wir setzen uns auf eine Bank und beobachten wie die Flieger in den Himmel steigen. Hanna ist fasziniert und sagt aber zugleich auch ganz bestimmt, dass sie selbst nie, nie, nie  fliegen will. Vorbei an Ponys und Almwiesen gehts weiter. Auch hier ist wieder nicht viel los. Weite Strecken sind wir allein unterwegs. Wir kehren im Allmhotel Fichtenheim ein und lassen uns einen Kaiserschmarren schmecken.

Abstecher zum Weissen See

Am Mittag machen wir einen Abstecher außerhalb des Nationalparks Hohe Tauern. Wir fahren an den von Greifenburg nur knappe 20 Kilometer entfernten Weissen See. Er liegt auf 930 Meter und ist somit der höchstgelegene Badesee Kärntens. Im Winter friert er komplett zu und wird zur größten Natureisfläche der Alpen. Das muss gigantisch aussehen.

Schifffahrt auf dem Weissen See.

Hanna und ich springen ist das türkisfarbene Wasser. Es ist glasklar. Mit der Kleinen auf dem Rücken schwimme ich durch den See. Sie lacht und mein Blick streift über den Wald, das fast unverbaute Ufer und zu den Lienzer Dolomiten, die am Horizont zu sehen sind. Es ist so schön hier.

Schwimmen im türkisfarbenen Wasser des Weissen Sees. Es hat Trinkwasser Qualität.

Der Weissen See hat eine Vorreiterrolle in Sachen Sanfter Tourismus. Schon seit den 70er Jahren stehen große Teile unter Naturschutz. Heute ist der Weissen See Naturpark und Landschaftsschutzgebiet. Wer möchte kann die Region komplett mit dem Bus erkunden und das Auto stehen lassen. Es gibt hier keine riesigen Hotelbunker. Alle Bauten fügen sich in das Landschaftsbild ein. Rund um den See haben sich wahnsinnig viele Slow Food Betriebe und Restaurants niedergelassen. Ich bin ein bisschen traurig, dass wir nur für einen Tagesausflug hier sind. Der Weissen See gefällt mir richtig gut. Nächstes Mal kommen wir für länger.

Am Nachmittag entscheiden wir uns noch eine Bootstour über den See zu machen. Wie sich herausstellt, sind zwei Stunden Boot fahren mit Kindern allerdings nicht so ganz entspannt. Moritz ist recht schnell gelangweilt und ärgert sich, dass er nicht Überhall hinkrabbelnd darf. Dennoch ist es sehr schön, den See auf diese Weise zu erkunden. Und als Hanna dann auch mal Kapitän spielen darf, ist die Welt in Ordnung.

In der Ochsenschlucht

An unserem letzten Tag im Oberen Drautal machen wir uns auf zur Ochsenschlucht nach Berg im Drautal. Sacht plätschert das Wasser durch das Kiesbett. Hanna baut Staudämme, hüpft durchs Wasser, sucht sich einen Wanderstock und baut Steinmännchen.

Natur ist der beste Spielplatz. Hier in der Ochsenschlucht.

Es sind noch mehr Kinder in der Schlucht unterwegs und sie alle haben ihren Spaß. Der Weg führt ganz leicht bergauf. Am Ufer stehen immer wieder Bänke. Man könnte hier Würstchen über einem Lagerfeuer grillen. Doch wir haben keine dabei. Stattdessen picknicken wir auf einem Stein mitten im Kiesbettt.

Das Obere Drautal im Nationalpark Hohe Tauern ist so schön naturbelassen. Wer es ruhig mag, mit seinen Kindern draußen in der Natur spielen möchte und gern wandern geht, ist hier gut aufgehoben.

Info

Nationalpark Hohe Tauern
Der Nationalpark Hohe Tauern ist der größte in ganz Österreich und erstreckt sich über Salzburg, Tirol und Kärnten. Zur Kärntner Erlebnisregion des Nationalparks Hohe Tauern gehören 20 Gemeinden. Es gibt mehrere Besucherzentren und in den Sommermonaten Juli und August findet zum Beispiel der Jungforscherclub im Nationalpark Hohe Tauern statt. Dann begeben sich Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren mit einem Naturparkranger auf Erkundungstour.
www.nationalpark-hohetauern.at

Wassererlebnisweg Gnoppnitzbach
Der Wassererlebnisweg Gnoppnitzbach befindet sich in Greifenburg. Man parkt am Besten in der Allee des Oberen Dammwegs. Von dort aus ist der Fußweg ausgeschildert. Eine große Holztafel markiert den Beginn des Wassererlebnisweges. Bis zur Fuhrleutehütte ist der Weg Kinderwagen geeignet. Die reine Gehzeit bis zu dieser Hütte beträgt 30 Minuten. Zurück geht es über den gleichen Weg. Plant mehr Zeit ein. Eure Kinder wollen mit Sicherheit klettern, kneippen, das Tippi erkunden und die Mühle besuchen.
Oberer Dammweg 135
A-9761 Greifenburg
Wassererlebnisweg Gnoppnitzbach

Emberger Alm
Die Emberger Alm liegt auf 1.800 Meter Höhe und ist von Greifenburg aus über eine 12 Kilometer lange Straße zu erreichen. Hier oben gibt es viele verschiedene Möglichkeiten für Wanderungen. Mit Kindern eignet sich der Almrundweg, der direkt am Startplatz der Gleitschirmfliegen vorbei führt. Am Besten mit Kraxe anstatt mit Kinderwagen auf den Weg starten. Die Tour dauert etwa eine bis eineinhalb Stunden.
Emberger Alm 4, A-9771 Emberger Alm
www.embergeralm.info

Ochsenschlucht Berg im Drautal
Der Unterlauf des Feistritzbachs in der Ochsenschlucht ist ein super Naturspielplatz für Kinder. Hier können sie Steinmännchen bauen, Staudämme errichten, im Wasser kneippen. Wer Lust hat, kann an verschiedenen Stellen Würstchen am offenen Lagerfeuer grillen.
A-9771 Feistritz
Ochsenschlucht

Fugo Freizeitpark Am See
Der Campingplatz hat erst m Frühjahr 2019 eröffnet. Er liegt direkt an einem kleinen See mit schöner Liegewiese, Sandkasten, Beachvolleyballfeld und großem Kiosk. Zum Platz dazu gehört auch eine Fußballgolf Anlage. Es gibt einen überdachten Aufenthaltsraum für Schlechtwettertage und die Sanitäranlagen sind sehr sauber und funktional. Es gibt auch Mietunterkünfte auf dem Platz.
Lengholz 15 A – 9753 Kleblach-Lind
Fugocamp

Platzsparen in der Camperküche

Immer wieder das gleiche Bild. Jedes Jahr, wenn ich für den Urlaub packe, türmen sich Berge an Dingen vor unserem Wohnwagen auf. Und dabei versuche ich schon minimalistisch zu packen. Meistens wandert dann die Hälfte aller Dinge wieder zurück in den Kleiderschrank und den Rest verstauen wir dann im Camper. 

Seit wir unseren eigenen Wohnwagen haben und nicht mehr mit mieten, versuchen wir unsere Campingausrüstung nach und nach zu optimieren. Anstatt normale Schüsseln mitzunehmen, haben wir uns wir uns in diesem Jahr die Collaps Schüsseln von Outwell zugelegt. Alle drei Schüsseln des Sets lassen sich platzsparend zusammenfalten. Gerade in der Küche hatten wir bislang das Problem, dass der Schrank quasi mit den Töpfen und Schüsseln sofort voll war und nichts anderes mehr hinein gepasst hat.

Zusammengefaltet sind die Schüsseln nicht dicker wie ein Taschenbuch.

Die Collaps Schüsseln sind zusammengefaltet nicht höher wie ein Taschenbuch und nehmen  viel weniger Platz als normale Schüsseln ein. Eine Schüssel diente uns den gesamten Sommer über als hübsche Obstschale im Vorzelt, die anderen als Salat- und Teigschüssel.

Auch den Wasserkocher und zwei Tassen der Collaps Serie haben wir uns zugelegt. Gleiches Prinzip wie bei den Schüsseln: Das Mittelteil des Kochers und der Tassen lässt sich zusammenfalten und so ganz klein im Schrank verstauen.

Anfangs hatte ich etwas Bedenken, ob die Produkte wohl geschmacksneutral sind oder ob sie künstlich riechen. Genau aus diesem Grund greife ich oft zu Dingen aus absolut geschmacksneuralem Edelstahl.  Wie zum Beispiel bei unseren Trinkflaschen von Klean Kanteen. Aber alles war gut. Die Produkte riechen nicht und die in den Schüsseln zubereiteten Speisen haben keinen Geschmack angenommen und schmeckten super. 
Im nächsten Jahr werden wir uns vielleicht noch ein paar Dinge mehr der Serie von Outwell zulegen. Es gibt davon nämlich noch einen Nudelsieb, Kaffeefilter, Eimer und auch einen Wasserspender. 

Info

Alle Produkte der Collaps Serie von Outwell lassen sich zusammenfalten und so platzsparend im meist kleinen Küchenschrank im Camper unterbringen. 
www.outwell.com