Serpentine um Serpentine fahren wir hinauf in Richtung Hülben. Ein kleines Örtchen oberhalb von Bad Urach auf der Schwäbischen Alb. 50 Fahrminuten waren es von Stuttgart aus bis hierher. Wir blicken auf die markanten Felskanten, die das Hochplateau der Schwäbischen Alb vom sanften Albvorland trennt. Bis zu 1.000 Meter hoch ist der Albtrauf und ganze und 200 Kilometer lang. Schon lange wollte ich hier mal wandern gehen.
Es ist Pfingstmontag und wir sind gemeinsam mit Freunden unterwegs. Sie haben auch Kinder und einen Hund dabei. Im Vorfeld konnten wir uns nicht gleich für eine Tour entscheiden. Zunächst wollten wir auf die Burg Teck wandern. Doch dort führt der Weg zunächst steil bergauf. Nicht gerade motivierend für unsere Großen mit ihren knappen vier Jahren. Die müssen jetzt nämlich, zumindest zum Großteil, selbst laufen. Wir schaffen es nicht mehr sie in der Kraxe durch die Gegend zu tragen.
Deshalb haben wir uns also für eine acht Kilometer lange Runde von Hülben zum Aussichtspunkt Buckleter Kapf, weiter zum Nägelesfelsen und wieder zurück entschieden. Eine flache Runde. Wir folgen dem Wegweiserschild mit dem roten Y und laufen ein kurzes Stück auf einem Feldweg hinab in Richtung Wald. Ziegen liegen in der Sonne im Gras. Direkt am Anfang vom Wald laufen wir nicht mehr weiter talabwärts sondern biegen links in einen schmalen Waldweg, der zunächst ein bisschen ansteigt, ein. Er ist mit einem Schild des Schwäbischen Albvereins ausgeschildert. Die Kinder springen vornweg, sammeln Stöcke und Blumen. Obwohl Pfingsten ist, ist es hier ruhig im Wald. Der Waldboden ist überhäuft mit altem Laub. Jeder Schritt ist gedämpft und fühlt sich weich an. Durch die Bäume erhaschen wir immer wieder einen Blick hinab ins Tal und auf die steilen Felskanten. Doch erst am Aussichtspunkt Buckleter Kapf in 730 Meter Höhe eröffnet sich uns das ganze Panorama. Wir blicken auf die steil abfallenden Abbruchkanten des Albtraufs, auf die umliegenden Hänge und hinab auf den Ort Dettingen. Man sieht bis weit hinaus ins Ländle.
Wir packen unser Vesper aus und machen erst einmal Pause. Jetzt müssen die Kinder ein bisschen motiviert werden zum Weitergehen. Doch dank unserem tierischen Begleiter klappt das ganz gut. Während Moritz jetzt in der Kraxe schläft, springt Hanna mit ihrer Freundin durch den Wald, wirft Laub in die Luft und entdecken ein Tipi aus Holz. Unsere Freundin hat auch noch eine Becherlupe eingepackt. Es werden Spinnen und allerlei andere Krabbelkäfter gesucht und ganz genau angeschaut. Die Mädels stapfen wirklich tapfer durch den Wald, den wir nach dem Aussichtspunkt Nägelesfelsen langsam wieder verlassen und auf einem Weg entlang von Wiesen wieder zurück nach Hülben laufen. Am Ende geht ihnen etwas die Puste aus was völlig in Ordnung ist. Zur Belohnung gibts in der Bäckerei erst einmal leckeren Kuchen und Eis.
Eine schöne, ruhige Tour, die allerdings nicht mit dem Kinderwagen machbar ist. Es wird nicht die letzte auf der Schwäbischen Alb gewesen sein.
Info
Acht Kilometer lange Tour entlang des Albtraufs von Hülben zum Buckleter Kapf über den Nägelesfelsen wieder zurück nach Hülben.
Man folgt immer dem Wegweiserschild mit dem roten Y.
Die Tour ist nicht für Kinderwagen geeignet.
Parken
Am Rathaus Hülben, Hauptstraße 1, 72584 Hülben
Einkehren
Slowfood Bäckerei mit Café Beckabeck in Hülben, Hauptstraße 22, 72584 Hülben